(alle Beiträge: Freunde Kloster Zoffingen)



Lieber Gott...
 
...ich sehe das Dunkel um mich herum...
oft begreife ich nicht, ja ich begreife nicht, dass es auch Teil von mir ist, der sich da spiegelt...
 
ich sehe das Dunkel und drehe mich um...
suche nach Dir, und begreife nicht,
ja, ich begreife nicht, dass dein Licht sich nicht hinter mir versteckt...
 
ich wünsche mir Ruhe und Stille...
um Dich zu hören, und begreife nicht,
ja, ich begreife nicht, dass deine Stimme auch dem tosenden Sturm Einhalt gebietet...
 
Ja, ich begreife ganz und gar nicht, dass du mich aus meinem Boot auf das Wasser treten lässt...
ja, ich begreife nicht, dass kein Schiff mich durch das Meer der Zeit zu tragen vermag...
und doch ahne ich, dass Deine Liebe mehr in mir bewirkt, als ich begreifen kann... 

So bitte ich um Deine Sternzeichen, die mich deine Liebe erwarten lassen...
schenke mir Deine Nähe und hilf mir überall auf Dein Licht zu achten...
schenke den Sorgen dein Gehör und lass mich die Liebe zu den Menschen an erster Stelle leben...
lass mich die kleinen Dinge ernst nehmen und den Menschen um mich herum guter Wegbegleiter sein
...danke , dass ich dich nicht suchen muss - dass du zu mir kommst...
 danke für die besonderen Adventstage... (und danke, dass du bereits da bist!!!)


Gedanken zum Advent

Zum ersten Advent:

...lieber Gott, heute ist der erste Advent... jeden Tag in unserem Leben ist ein Adventstag...jeden Tag dürfen wir Deine Ankunft in uns erwarten....
...so bitte ich Dich...lehre mich das richtige "Warten" ...
das freudige Erwarten, dass Du kommst...
das geduldige Warten, bis mein Herz begreift, dass Du in mir geboren werden möchtest... 
das hoffnungsvolle Warten, bis ich daran glaube, dass Du auch den Stall in meinem Herzen akzeptierst...
das liebevolle Warten, bis ich dir darin Herberge anbiete...

...lieber Gott, wenn ich Dich erwarte, dann wirst Du geboren....
...mögen uns viele Menschen begegnen, die Deine "Adventstürchen" zu unserem Herzen sind, damit Du bei uns anklopfen und um Herberge in uns bitten kannst.... 

Zum zweiten Advent:
lieber Gott... 
Advent ist Zeit der Wegsuche und Wegbereitung...
deinen Weg in mein Herz...
deinen Weg in diese Welt...
ihn möchte ich suchen, ihn finden und ihn bereiten...

hilf mir zu erkennen, 
dass Du Dich zeigst, 
wenn ich nach Dir Ausschau halte...

hilf mir zu erwarten, 
dass Du die Fluten (des roten Meeres) zurückweichen lässt, 
wenn ich zu Dir kommen möchte...

hilf mir zu begreifen, 
dass ich selbst Dein Weg bin... 
dass Du (all)die Stolpersteine in mir zu Pflastersteine verwandelst um darüber in diese Welt hineinzutreten...

...lieber Gott, wenn ich (Dir in) Menschen begegne, dann schenkst Du Dich uns als Weg...
...mögen uns viele Menschen begegnen, die uns "im Weg" stehen, damit wir bei ihnen anklopfen und sie nach dem Weg zu Dir fragen können... 


Gebets-Anliegen...
Herr, du hast mich auf die große Reise geschickt, die Lebensreise.
Bleibe mir zur Seite. Lass mich deinen Weg gehen, Bote und Diener deiner Liebe zu sein. Gib mir die Kraft, mich auf dich zu  verlassen und deinem Willen nicht aus dem Weg zu gehen...

Zum dritten Advent:
lieber Gott... 
Advent ist die Zeit der Suche nach dem Sinn... 
nach dem Licht unseres Lebens...

nur in Deinem Licht erkenne ich meinen Eigen-Sinn...
nur in Dir ist mein Eigensinn von den Fesseln der Selbstliebe befreit... 
nur durch Dich kann ich mich "ganz"  verschenken - an mein eigenes Leben...

hilf mir zu erkennen, dass mein Eigensinn Dich auf einmalige Art in diese Welt "hindurchscheinen" lässt...

hilf mir zu erwarten, dass unser Eigensinn mit Deinem Licht keine "Schatten" in diese Welt wirft ... 

hilf mir zu begreifen, dass ich mich selbst (neu) finde, wenn ich (neu) nach Dir suche...

mögen uns viele Menschen begegnen, die uns durch ihren "Eigensinn" in (Dein) "neues" Licht stellen, damit wir bei unserem Leben immer wieder neu anklopfen und nach dem Sinn fragen...


Gebets-Anliegen...
Herr, mache mich Dir zu "eigen"... als Dein "Eigentum" schenkt sich meinem Leben eigener Sinn und unverwechselbarer Lebensgrund...
Erwartungsvoll möchte ich auf Deine Stimme hören und mit Dir sprechen...
Gibt es einen Grund, weshalb ich hier an Dich denken kann?
Bin ich es, dem Du den Weg in eine klösterliche Lebensgemeinschaft zutraust?
Gib mir die Kraft, mich mit meinem "Eigensinn" auf dich zu  verlassen und deinem Willen nicht aus dem Weg zu gehen...

(Eure Freunde Kloster Zoffingen)

Zum vierten Advent:

 

lieber Gott... 
Advent ist die Zeit der Emotionen, Worte und Gedanken...
die Zeit der (inneren) Orientierung...
König David wollte Dir einst ein Denkmal bauen - Du solltest "greifbar" und in Deiner Größe "sichtbar" werden....
aber Du machst Dich "klein" und schenkst Dich (uns) in einem Stall...
...Ich darf ohne Angst nach Dir suchen...ohne Furcht, dass Du mich übersehen könntest...
ohne Furcht, dass ich am Ende meines Lebens "Rechenschaft" (vor Dir) ablegen muss...
lieber Gott, Du willst (uns) nicht "beherrschen"... Du willst (mich) nicht "unterwerfen"... Du willst nicht wie ein "Denkmal" von uns angebetet und verehrt werden...
Dein Platz (Himmel) ist nicht der Thron, sondern mitten unter uns - mitten in uns - mitten in mir...
Deine Liebe schenkst Du (mir) auch dort, wo ich es nicht "glauben" kann... auch dort, wo ich Deine "Größe" nicht vermute... 
mögen uns viele Menschen begegnen, die Dir Platz in ihrem Herzen schenken...die uns durch ihr Herz Deine wahre "Größe" erkennen lassen... mögen sie (wie eine besondere "Rose" in Gottes Garten) unsere Gedanken "verzaubern" und Deine Nähe "sichtbar" machen... 


Gebetsanliegen:
Mache mich zum gastlichen Menschen, bei dem Menschen unterwegs einkehren können, wo sie Auskunft für ihren Weg erhalten und Weisung in die Richtung auf ihr Ziel.
Darum bitte ich durch Jesus Christus. Er ist der Weg des Vaters zu mir und mein Weg zum Vater. (Dominikus)

15. August - Fest der Muttergottes
Maria...
sie verzweifelte nach dem Tod ihres Sohnes Jesus...
sie, die in ihrer Liebe so viel Kraft entfaltete...
sie kennt den Schmerz...
all ihre Liebe durchkreuzt...
ja, sie fühlte sich (nach Jesu Tod) verkauft und verraten - von Dir....


und doch hat sie sich noch einmal auf Dich eingelassen - war sich dennoch Deiner gewiss...

ja, ihre Gewissheit um ihren Sohn - den sie bei Dir wusste...
möge es auch meine Gewissheit werden....

möge Maria´s Gewissheit im Leben von Dir gehalten zu sein -auch mich nicht blind für das "Loslassen" (im Sterben und Leid) machen...

ja - Maria´s Liebe verlor ihre Blindheit, weil sie an Dir festgehalten hat...

festgehalten in dem Moment, wo sie Dir (mit Jesus) alles schenken, alles an Dich loslassen und dich mit "leeren" Händen neu begreifen konnte...
 
Ja, so darf ich Deine Gegenwart "sehen", wenn der Tod mir das Leben aus der "Hand" nimmt...
ja, so darf ich Dich begreifen, wenn Du meine Hände mit Deiner Gegenwart füllst...

schon heute kann es mir, wie Maria passieren...
dass mein Herz sich von blinder Liebe befreit...
dass Pfingsten in mein Leben hineinbricht...

Lieber Gott, Du bist es, den ich dann (plötzlich) mit neuen Augen sehen darf...

lass aus meiner Sehnsucht neue Knospen und Blüten der Liebe wachsen - lass meine Sehnsucht nicht blind werden...
...
denn du mit deiner liebenden Gegenwart 
lässt mir all den Raum
drängst dich mir nicht auf
und bist mir doch so nahe wie sonst niemand
 
so kann sich alles wandeln
so kann sich alles bewegen
und doch bereits in dir gehalten sein...
für alle Ewigkeit...

danke ...



...dort, wo ich mir wünsche, dass Dein Licht im Wettkampf der Aufmerksamkeiten noch heller sein möge...
dort wo ich mir wünsche, Dich als "strahlenden" Sieger im Ziel zu finden...
 



Genau da zeigt Jesus mir ein anderes Bild von Gott:
Du willst dem Kreuzestod nicht ausweichen...dem Dunkel nicht das Dasein verbieten...und dem Leben nicht das "Unvollständige"  nehmen... sondern mit dem Tod das Leben vollenden....  

...lieber Gott,
 schenke du mir den Mut an die Auferstehung der Liebe zu glauben. Lass mich aufbrechen, noch bevor du den Stein in meinem Herzen ganz beiseite gerollt hast...
lass mich jubeln, noch bevor sich meine Seele zu dir aufmacht...
lass mich der Spur Jesu trauen, noch bevor sich mein letzter Tag neigt...

nicht dort, wo ich auf das grelle Spektakel meiner scheinheilen Welt starre...
nicht dort, wo ich im gleisenden Licht der Oberflächlichkeiten meinem Herzen Freiheit vortäusche...
nicht dort, wo ich (immer noch) fasziniert dem Wettlauf der allgemeinen Wichtigkeiten folge, weil ich mich dabei selbst zu finden glaube...
nicht dort, wo ich von all den rastlosen "Scheinwerfern" geblendet, deine Gegenwart übersehe...
Dich in mir zu entdecken...Dich zu finden...gelingt es,
...wenn ich dich nicht mehr suche, sondern dich erwarte?
... wenn ich einsehe, dass ich am Ende meines  Lebens immer noch nicht "fertig"  sein werde? 
...wenn ich aufhöre, mich ein Leben lang "fertig" zu machen?

...ja, so bitte ich Dich lieber Gott, um Deinen segen für Alles, was Deine Liebe in diese Welt hineinströmen lässt...wie der Duft dieser mutigen kleinen Blume, die Du vor mir durch das Pflaster aufbrechen lässt!... unvergleichlich schön...



lieber Gott...
...in all meinen Anliegen willst Du mich begleiten...
...mein Herz darf voller Zuversicht sein - 
voller Vertrauen schaue ich auf meine Fehler und Unzulänglichkeiten. Nichts davon hat gegen Dich Bestand - alles was mich von Dir trennt willst du verwandeln... 

wenn ich auf mein Herz schaue...
... ist es bereit sich zu verschenken? 
... sich einzulassen auf die Begegnungen, die mein Weg heute mit sich bringt? 
...sich loszulassen in den Augenblick, der mir von Dir geschenkt ist?
...mein Herz will (in Dir) Raum stiften für Begegnung und Liebe
...wie kann darin Platz sein, wenn ich an so vielem festhalte?

...mögen uns heute viele "Schmetterlinge" besuchen, die unsere Herzen in aller Schönheit zum Blühen bringen...
...damit sich alles Verhärtete in mir verwandelt und neu aufbricht....
...damit unser "(T)raumschiff" Erde nicht meiner Habgier und (lieblosen) Achtlosigkeit  zum Opfer fällt...
...lieber Gott,
schenke uns gute Gedanken, die meine Liebe auf Dich hin achtsam sein- und weiter wachsen lässt...
...lieberGott,
in vielen Wegstationen meines Lebens möchtest Du mir begegnen...immer zeigst Du Dich von einer besonderen Seite...Du liebst mich so sehr, dass ich in Deiner Liebe auch mich selbst loslassen darf - an Deiner Liebe festhalten, um mich selbst nicht zu verlieren - das ist das große Geschenk Deiner Liebe - danke...

Trotz aller Geschäftigkeit und vielleicht gerade deshalb...

...denken wir heute an Maria. Vermutlich war die „Advents-Zeit" für die hochschwangere, junge Frau alles Andere als besinnlich...

…unterwegs in der Fremde…

…eine schwangere Frau, die an jenem (heiligen) Abend wohl nicht in den Advent (der Herbergsleute) passte…

...und ausgerechnet mit ihr  – mit dieser Maria-

…wurde in einem erbärmlichen Stall ein neues Hoffnungszeichen in diese Welt hinein geboren... wurde aus dem Advent schließlich Weihnachten.So wünschen wir Ihnen und uns selbst, dass wir, auf Gott hin nach Bethlehem aufbrechen...egal ob als Hirten oder als Könige...
Gebetsanliegen für (Frauen und) unsere Kirche: "Talita Kum - Steh auf" Information im Menü unter "Talita Kum"