Erfahrungsbericht zum:
Glaubenskurs - Stufen des Lebens:
"Ein Platz an der Sonne..."
(in Arbeit)
Dieser Reli - Kurs basiert auf dem Willsbacher Modell der 1999 verstorbenen Waltraud Mäschle und ist vor allem in evangelischen Gemeinden verbreitet. Weitere Infos finden sie dazu unter: XXX
Der erste Themenabend lautete "ein Platz an der Sonne" ...wo finde ich ihn - meinen persönlichen Platz an der Sonne? ...ja, an meinem Platz an der Sonne geht mir das Herz auf...
und doch gibt es daneben gleich den Schatten, die Kälte, die mich erstarren lässt und verschließt. Es ist ein ganz besonderer Prozess, der sich da in mir abspielt. Dort, wo mir die Liebe "abhanden" kommt, gerate ich mit mir selbst in eine "Abhängigkeit".
Es zählt nur das, was von mir ausgeht - und das, was mich von anderen Menschen "abhebt".
So geht es auch Zachäus, der mit seinem (ergaunerten) Reichtum seine Sehnsucht nach Liebe nicht zu stillen vermag.
In der bekannten Geschichte steigt er auf einen Baum um (heimlich) Jesus zu sehen. Aber Jesus entdeckt ihn und spricht ihn an: "heute noch will ich in deinem Hause zu Gast sein"
...es ist die besondere Eigenart von Jesus, wie er den Menschen begegnet...wie er er aus Starre und Kälte zu neuem Leben befreit...
...nein! - Zachäus hat es wahrlich nicht "verdient"... die Menge sieht das richtig - und ist (in ihrer Vorstellung von "gerechter" Liebe) enttäuscht, oder gar empört....
Was ist es dann??
Was könnte dennoch für Jesus der Anlass gewesen sein, diesen Menschen vom Baum herabzuholen (in den er sich "verstiegen" hat) ??...
Die Liebe von Jesus will (mich) "auf-richten" und nicht "ab-richten" ...durch seine Liebe darf ich "herab-steigen" von meinen Lebensbildern, in die ich mich "verstiegen" habe...wie Zachäus kann ich Ausschau halten und mit Jesus wieder meinen "Lebens-Grund" finden...
Was passiert da??
Zachäus steigt von seinem Lebensbaum herab zu einer Stelle in seinem Leben, die ihn das Geheimnis der Liebe (Jesu) neu aufgreifen lässt...ihn bereit macht, die "Liebe" zu empfangen...ja, er steigt herab von seiner Ich-Verstiegenheit um die Liebe noch heute bei sich "zu Gast" sein zu lassen...
ja, Zachäus will diesen Gast bei sich aufnehmen - eine entscheidung von gewaltiger Bedeutung...
(in arbeit...)

am 2. Kursabend nehmen wir uns selbst in den Blick: was ist es, das uns unseren Platz finden lässt? ...Was ist es aber auch, das uns an unserem Platz festhalten lässt? .... Wo werden wir durch unsere Erfahrungen auf uns selbst festgehalten - ja gleichsam festgenagelt?

... die alten "Leiden"...es ist soviel, das uns ein Leben lang begleitet und immer wieder viele Hoffnungen zerstört... es kostet teilweise immense Kraft vor sich "gut" dazustehen, sich und andere aus der verstrickung zu befreien...wie mag es jemand gehen, der lebenslang mit einer krankheit leben muss??...

passend zur Osterzeit endete der Glaubenskurs am 4. Kursabend mit dem zentralen Thema: "Vergebung und Erbarmen"
Zuvor konnten die Teilnehmer in sehr anschaulichen Bildern erkennen, wie Jesus die unterschiedlichsten Menschen zum Heil beruft....
- den Zöllner Zachäus; den Kranken am Teich Bethesda oder die ausgeblutete und unreine Frau....sie alle waren krank und wollten gesund werden - sehnten sich nach einem anderen Leben... und wir??
Wir brauchen keine Hilfe??... Mit uns kann Jesus rechnen - wir wissen was Gott recht ist!! ... Wir brauchen kein Erbarmen - es macht unser "Ich" nur klein und erbärmlich... Erbarmen, Vergeben, was ist das eigentlich??
... Vergeben im Sinne von Ver-Geben oder Hergeben ein zutiefst dialogischer Prozess -und ein lebenslanger noch dazu!!
verblüfft stellen wir fest, wie sehr wir uns in Urteilen und in (Wert)Berechnungen gegenseitig - aber auch uns selbst - gefangen halten. Und wir denken nicht selten: Gott ist ebenso - ihm müssen wir es recht machen - er will, dass wir ihn "kopieren"...
Klein - Groß; wichtig - unbedeutend, stark - schwach, richtig - falsch ... = unser Urteil ist erbarmungslos und ein Teufelskreis der Schuld (-zuweisung)...
So verdichteten sich die Inhalte der Kursabende am Ende gleichsam im hochaktuellen Thema der globalen Finanzkrise... wohin mit all unseren faulen Krediten, mit all unseren faulen Lebensinhalten, die Gott und unsere Welt in einen Marktplatz der "Ich-Vermarktung" verwandelt haben,...wohin damit, wenn auf diesem Markt-Platz kein Platz für die Ver-Gebung und das Erbarmen Gottes zugelassen wird???
Vergebung - ein lebenslanger Prozess, bei dem ich (nur) mit Gott rechne und mit seinem Erbarmen zu neuer Lebendigkeit "auf-stehen" darf... (mit jedem Atemzug neu)

...lieber Gott,
heute möchte ich danke sagen.
...da liegt er,der Kranke, am Teich Bethesda---seit 38 Jahren schon--- als Jesus kommt ihn sieht und den Teufelskreis durchbricht, der ihn da seit 38 Jahren festhält---steh auf nimm dein Bett und geh.... sagt Jesus zu ihm...
lieber Gott,
du fragst mich (wie den Kranken) "willst du gesund werden?" --- und ich merke erst nach 38 Jahren - ja, ich will---
ich will nicht meine eigene geborgenheit - sondern deine
ich will nicht mein Richter sein - du bist viel barmherziger
ich kann mich nicht lieben - wenn du mich nicht heilst...
ja, in deiner barmherzigkeit will ich gesund werden...
schwach und klein - so darf ich dir begegnen - und an Deiner Größe staunend teilhaben---
Danke
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